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Chemisches Recycling von Leiterplatten

Nach der mechanischen Gewinnung von Kupfer und Edelmetallen aus be- und unbestückten Leiterplatten verbleibt ein Rückstand, der im wesentlichen aus Glasfasern und flammgeschütztem Epoxidharz besteht (Recyclat).

Das Epoxidharz ist ein duroplastischer Kunststoff, der sich unter Wärmeeinwirkung nicht verflüssigt und in den meisten Lösemitteln praktisch unlöslich ist. Daher ist bis dato kein Verfahren etabliert, dass ein werk- oder rohstoffliches Recycling dieser Kunststoffe ermöglicht. Da duroplastische Kunststoffe in den Produkten der Elektro- und Automobilindustrie vielfach genutzt werden, ist die Entwicklung eines solchen Verfahrens eine wichtige und dringliche Aufgabe.

Aus diesem Grund hat die MPM in einem F & E-Projekt die Grundlagen für ein chemisches Verfahren zum rohstofflichen Recycling von flammgeschütztem Epoxidharz (FR4-Basismaterial) entwickelt. Es beruht auf der thermischen Spaltung des Polymers in einem speziellen Lösungsmittel (Solvolyse) unter Zusatz eines Katalysators. Dabei entstehen die wertvollen chemischen Grundstoffe Phenol, Isopropylphenol und Bromsalze. Das Lösungsmittel kann im Prozess nach einer Aufarbeitung im Kreislauf geführt werden.

Die Entwicklung einer Anlage mit einem Durchsatz von ca. 8.000 Tonnen Recyclat pro Jahr wird angestrebt. Es ist denkbar, dass mit diesem patentierten Verfahren auch andere Glas- und Kohlefaser verstärkten Kunststoffe (GFK und CFK), die auf einem Epoxid- oder Phenolharz basieren, verarbeitet werden können.

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